Krankheitsbilder und Behandlung
Kinderkrebs in Deutschland – Häufigkeiten
Heilungschancen
Die Vielfalt der Diagnosen und die Komplexität der Therapie macht eine enge Zusammenarbeit zwischen den Kinderkliniken und allen beteiligten Fachdisziplinen erforderlich. In Deutschland wird dies erfreulicherweise schon seit vielen Jahren praktiziert: Die meisten krebskranken Kinder und Jugendliche werden bereits nach einheitlichen, aktuellen Therapieplänen behandelt. Dazu entwickeln Expertengruppen der Fachgesellschaft für Kinderkrebsheilkunde (GPOH) sogenannte Behandlungsprotokolle, die für die häufigsten bösartigen Erkrankungen ein altersgerechtes und risikobasiertes Vorgehen beschreiben. Die jungen Patienten profitieren von dieser qualitätsgesicherten Behandlung, sodass die 15-Jahres-Überlebensrate heute bei 82 % liegt. 1980 lag die 10-Jahres-Überlebensrate bei etwas über 40 %.
Für die Patienten ist der Weg bis zur Heilung jedoch außerordentlich belastend. Und nicht selten sind Survivor ein Leben lang durch psychologische oder körperliche Spätfolgen beeinträchtigt.
(Quelle: www.kinderkrebsregister.de)
Die Behandlungsmöglichkeiten
Bei einigen Krebsdiagnosen können Krebszellen nur durch ultrahohe Medikamentendosen abgetötet werden. Dies ist dann mit einer gleichzeitigen – nicht gewünschten- Vernichtung der normalen Blutbildung (Knochenmark) verbunden. Da die Blutbildung für die Patienten unverzichtbar ist, werden vor der Gabe der Hochdosis-Medikamente Blutstammzellen entnommen, asserviert (eingefroren) und nach der Ultrahochdosis-Chemotherapie zurückgegeben. Diese Stammzellen nisten sich dann erneut im Knochenmark ein und sorgen für die Fortsetzung der Blutbildung und sichern damit das Überleben.
Eine Stammzelltransplantation ist bei Kindern und Jugendlichen keineswegs in allen Fällen sinnvoll. Bestimmte Formen einer Leukämie, eines Lymphoms oder anderer Tumoren (z. B. Neuroblastom) können damit aber erfolgreich behandelt werden.
Die Blutstammzellen können vom Patienten selbst stammen (autologe Stammzelltransplantation) oder von Stammzellen eines anderen Menschen (allogene Stammzelltransplantation). Grundsätzlich bevorzugt wird die Stammzelltransplantation mit eigenen Stammzellen des Patienten, da sie besser verträglich ist. Wenn die Stammzelle aber selbst oder das Knochenmark im Allgemeinen krank ist (z. B. bei einer Leukämie) müssen aber fremde, gesunde Blutstammzellen von einem Spender kommen. Dazu dienen die Knochenmarkspenderdateien, die deutschlandweit, sogar weltweit miteinander vernetzt sind.
Informationen zu spezifischen Krankheitsbildern & Behandlung: