Endlich wieder wandern für verwaiste Familien!

Der Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Köln bietet gemeinsam mit der Kinderkrebsstation der Uniklinik Köln 2-mal im Jahr Wandern für Familien an, die ein Kind an Krebs verloren haben. Gewandert wird in der Kölner Region, organisiert wird die Strecke von den Familien, die z.B. aus dem Bergischen Land oder der Eifel stammen. Es wird dabei großen Wert daraufgelegt, dass die Wege für alle Teilnehmer zu bewältigen sind, um nicht ältere Menschen und Familien mit Kinderwagen auszuschließen.

Bedauerlicherweise musste das Wandern Pandemie-bedingt in den 2 Jahren wiederholt abgesagt werden.

Zwei Jahre keine Wanderungen wegen Corona

Bereits sehnsüchtig erwartet, konnte dann Anfang Oktober dieses Jahres endlich wieder gewandert werden! Bei schönstem Herbstwetter ging es ins Bergische Land nach Altenberg. Die Tour dauerte insgesamt 5 Stunden und die Gruppe kehrte zum Abschluss im Biergarten des Märchenwalds Altenberg ein. Während die Großen gemütlich zusammensaßen, nutzen die Kinder die Chance, um auf dem angrenzenden Spielplatz zu toben.

Nach zwei Jahren Pause war die Resonanz auf die Einladung riesig: Über 40 Personen meldeten sich im Elternhaus für die Wanderung an. „Viele sind sehr dankbar, dass es endlich wieder eine Gelegenheit gibt, mit anderen Betroffenen zusammenzukommen“, erklärt Andrea Tepe, Leiterin des Elternhauses.

Ohne viele Erklärungen können sich Betroffene untereinander austauschen

Beim Wandern treffen sich oft alte Weggefährten wieder, die auf eine gemeinsame Zeit auf der kinderonkologischen Station zurückblicken. Wer sein Kind oder Geschwister vor einer vermeintlich langen Zeit verloren hat, bekommt hier die Chance über Dinge zu sprechen, für die man im Alltag vielleicht keine Zuhörer mehr findet. Zudem können Familien, die ihr Kind gerade erst verloren haben, anderen Familien begegnen, die bereits seit Jahren ihren Alltag ohne das geliebte Kind organisieren müssen. Durch den Wechsel im Laufe eines Weges oder bei geselliger Runde ergeben sich die unterschiedlichsten Möglichkeiten, ein Gespräch aufzunehmen – oder auch mal gemeinsam zu schweigen und die Natur wirken zu lassen.

Immer mit dabei sind die psychosozialen Mitarbeiter des Elternhauses und der onkologischen Station. Sie haben die Familien ab der Diagnosestellung über die gesamte Therapiezeit begleitet, woraus oft eine vertraute Beziehung zu den Familienmitgliedern entstanden ist.

Am Ende des Tages waren sich viele Teilnehmer sicher, dass sie bei der nächsten Wanderung im Frühjahr wieder dabei sein möchten.