Krebs ist doof – Große Benefizgala im Maritim Hotel Köln

1990 – 2015 – 25 Jahre Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Köln –
Kein Grund zum Feiern, aber zum Weitermachen.

Als der Vorstand des Fördervereins um die erste Vorsitzende Marlene Merhar im Sommer 2014 die Jahresplanung für das Jubiläumjahr diskutierte. wurde schnell klar: dieses Fest begehen wir zusammen mit all den Mitgliedern, Freunden, Unterstützern und Helfern, die uns in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten beiseite gestanden haben. Auch wenn heute, im Vergleich zu den Gründungsjahren, viel mehr Kinder und Jugendliche geheilt werden können, sind Anliegen und Notwendigkeit noch immer klar: Krebs ist doof, wir müssen helfen!

Als Moderatoren führten Pamela und Gisbert Baltes durch den Abend und konnten zu Beginn den Jugendchor St. Stephan begrüßen, der den Abend eröffnete. Die niederländische Band Chicken Skin begleitete den weiteren Galaabend musikalisch.

Der Krankheit etwas entgegensetzen, sich nicht von ihr übermannen lassen, so beschrieb Marlene Merhar mit bewegenden Worten die große Motivation aller Beteiligten, Unterstützern und Helfern der letzten 25 Jahre. Und sie betonte, dass die erfolgreiche Arbeit nur durch die vielen großen und kleinen Spenden möglich gewesen sei und sein wird.

Im mit fast 1200 Plätzen ausverkauften großen Saal des Maritim Hotels sprach Wolfgang Bosbach, MdB ein herzliches Grußwort und würdigte das Engagement von Ehrenamtlichen und Verein als herausragend und unerlässlich, insbesondere in Bereichen, in denen der Staat nicht helfen kann.
NRW Ministerpräsidentin Hannelore Kraft übermittelte Ihren Gruß für die Festschrift des Abends und hob die Erfolgsgeschichte des Fördervereins hervor, die ein Vorbild für viele andere Bereiche des Lebens sein könne. Zeige sie doch, dass Initiative, Zusammenhalt und gemeinsame Interessen viel Gutes bewirken können.

Der Gründer und ehemalige Vorsitzende des Fördervereins und jetzige Vorsitzende der Deutschen Kinderkrebsstiftung Ulrich Ropertz hob in seiner Rede hervor, dass die Initiative von betroffenen Eltern und Familien nicht nur in Köln, sondern in den insgesamt 80 Elternvereinen der Bundesrepublik große Verbesserungen in der Versorgung krebskranker Kinder und ihrer Familien mit sich gebracht habe. „Der besondere Bezug zur Stadt und ihren Menschen bleibt, denn Köln ist Köln“ hob Ropertz hervor, der aus beruflichen Gründen seit einigen Jahren in Berlin lebt.

Professor Dr. Frank Berthold, ehemaliger Leiter der Abteilung für Kinderonkologie und Hämatologie der Uniklinik und Gründungsmitglied des Fördervereins betonte die stets hervorragende und besondere Kooperation zwischen Eltern, Verein und der Kinderonkologie.

Der amtierende Leiter der Kinderonkologie, Professor Dr. Thorsten Simon, verdeutlichte die enormen Fortschritte in der Therapie an Krebs erkrankter Kinder in den vergangenen Jahrzehnten; drei von vier Kindern und Jugendliche können heute von ihrer Krankheit geheilt werden. Und während zum Beispiel bei an Hochrisiko Neuroblastom erkrankten Kindern in den 70iger Jahren nahezu keine Hoffnung bestand, können heute 4 von 10 Kindern erfolgreich therapiert werden.

In den Interviews mit zwei ehemaligen Patientinnen, Sara Ropertz und Romina Wichterich, wurde deutlich, wie stark die familiäre Atmosphäre auf der Kinderonkologischen Station das Wohlbefinden der kleinen Patienten förderte. Sie beschrieben ihr Kennenlernen auf der Station und dass sie sich zeitweise sogar schlechte Blutwerte gewünscht hätten, nur um länger miteinander dort zu bleiben.
Stellvertretend für die Eltern, deren Kind gestorben ist, wurden Monika Burger-Schmidt und Tina Geldmacher von Pamela Baltes befragt. Bei aller Unterschiedlichkeit im Umgang mit der Trauer war für sie beide der Förderverein mit seinen Angeboten und die Gemeinschaft mit Gleichbetroffenen eine große Hilfe in der schweren Zeit.

Im Gespräch mit Gisbert Baltes berichteten Robert Greven und Jens Barthel vom Freundeskreis DAT KÖLSCHE HÄTZ über ihr Engagement für krebskranke Kinder. Die stets ausverkaufte karnevalistische Hätz-Sitzung und der Hätz-Frühschoppen im Brauhaus Sion haben in den vergangenen Jahren maßgeblich zum finanziellen Erfolg des Fördervereins beigetragen.

Die weiteren künstlerischen Beiträge des Abends kamen von Karl Timmermann, Ralle Schneider, Elke Abts und Frank Henseler, der die Hätz-Hymne vortrug.

Willibert Pauels, Diakon und als „Ne bergische Jung“ bis zu seiner Erkrankung viele Jahre im Kölner Karneval aktiv, hielt eine bewegende, witzige und humorvolle Laudatio über den Umgang mit Krankheit und Tod. Der Wechsel der Perspektive, Humor und Lachen eröffneten ihm selbst einen Weg in die Gesundung; das Publikum ließ er daran teilhaben, indem er seine derzeitigen Lieblingswitze vortrug.

Den musikalischen Abschluss des offiziellen Programms bildete die Band Brings um die Brüder Peter und Stephan, die dem KÖLSCHEN HÄTZ und dem Förderverein seit Jahren eng verbunden sind. Die Band machte ihre Ankündigung wahr und rockte den Saal, so dass es fast niemanden auf den Stühlen hielt.

Am Schluss des Abends zogen Robert Greven und Glücksfee Michaela Schaffrath die Lose der großen Tombola zugunsten des Fördervereins. Als Hauptgewinn winkte, neben 100 anderen attraktiven Gewinnen, ein Ford Fiesta. Der Gewinner des ersten Preises mit der Losnummer 1311 kündigte an, dem Förderverein 1311 Euro zu spenden, da ihm die Nummer 13 immer Glück gebracht habe und er dieses gerne weitergeben wolle.

 

 

Fotos: Monika Nonnenmacher | www.nonnenmacher-photographie.de
Fotos: Inga Geiser | www.ingageiser.com