Eine Schule mit Hand und Herz

Christliches Teilen hat eine lange Tradition in der katholischen Grundschule in Voiswinkel. Jedes Jahr wird das Erntedankfest genutzt, innezuhalten und an Mitmenschen zu denken, denen es nicht so gut geht. Abwechselnd werden einmal karitative Zwecke „in der Ferne“ unterstützt, und im darauffolgenden Jahr darf sich eine Organisation aus dem Umkreis über eine Spendensammlung freuen. Die Grundschüler und ihre Familien erhalten vorab Informationen und werden dazu eingeladen, darüber innerhalb der Familien zu diskutieren. In diesem Jahr konnten sich die Erst- bis Viertklässler selbst ein Bild machen. Gisela Röhrig, die Leiterin der Schule, lud Barbara Boßhammer vom Vorstand des Fördervereins für krebskranke Kinder e.V. Köln ein, persönlich über die Arbeit des Vereins zu erzählen. Als betroffene Mutter weiß sie, wie wichtig die Angebote des Vereins auf der kinderonkologischen Station, dem vereinseigenen Elternhaus und den sonstigen Angeboten in der Nachsorge sind für die Patientenkinder, deren Geschwister und ihren Eltern.

Ende September war es dann soweit: 150 Grundschüler aller Klassenstufen versammelten sich zur Wochenendfeier und hörten gebannt zu, wie sie mit ihrer Spende ganz greifbar anderen Kindern und deren Familien helfen können!

Einfach mal durchatmen und nicht an die Krankheit denken können die Patienten zum Beispiel bei den tollen Festen, die vom Förderverein für sie organisiert werden. In Köln darf der Karneval natürlich nicht fehlen; am 6. Dezember kommt der Nikolaus mit seinen Geschenken im Zweifelsfall auch ans Krankenbett.
Einfach mal durchatmen ist auch sehr wichtig für die Geschwister, die im Elternhaus immer auf offene Ohren treffen – denn sie durchleben ebenfalls eine anstrengende Zeit mit häufig eingeschränkter Aufmerksamkeit der Eltern. Wenn die Familie wegen der „blöden Krankheit“ nicht in Urlaub fahren kann, gibt es z.B. spannende Ferienprogramme mit den speziell geschulten pädagogischen Mitarbeitern des Elternhauses. Mit bunten fröhlichen Bildern wurden auch die Ferienfreizeiten gezeigt, die nach der Therapie für die Patientenkinder und ihre Geschwister angeboten werden. Auf einem Bauernhof und einem Reiterhof für jüngere Kinder bzw. bei Segeltrips für Jugendliche nähern sich die Geschwister wieder an und erleben Gleichgesinnte mit ähnlichem Schicksal.
Der wichtigste Faktor während der anstrengenden Therapie ist natürlich die Nähe der Familie. Deshalb bietet der Verein 5 Gehminuten von der Kinderonkologie der Universitätsklinik Köln entfernt ein „Zuhause auf Zeit“ in seinem Elternhaus. Neben 15 Appartements zur Übernachtung gibt es Gemeinschaftsräume für den Austausch und ein tolles Spielzimmer.
8 von 10 Kinder, die an Krebs erkranken, überleben heutzutage. Insbesondere durch Forschung, die vielfach von den Betroffenenvereinen und deren Dachverband mit der Deutschen Kinderkrebsstiftung finanziert wurde. Der Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Köln ist aber gerade auch für die verwaisten Familien da, die ein Leben ohne das geliebte Kind meistern müssen.

Trotz der Aufregung kurz vor dem Wochenende waren die Kinder mucksmäuschenstill während des Vortrages und stellten im Anschluss an den Vortrag ganz konkrete Fragen. Am Erntedankfest trugen die Kinder nun die unglaubliche Summe von 607 Euro zusammen!

Wir danken der Schule und den Familien sehr herzlich für die gelebte Nächstenliebe!