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Schlagwort: Deutsche Kinderkrebsstiftung

WDR Lokalzeit: Wie erklärt man Kindern Krebs?

Zum Internationalen Kinderkrebstag besuchte die WDR Lokalzeit die Klasse 3c der Gemeinschaftsgrundschule Bergisch Neukirchen in Leverkusen. Die Klasse hat einen besonderen Bezug zum Thema, da ihre Mitschülerin Hanna bis vor kurzem auf der Kinderkrebsstation der Uniklinik Köln behandelt wurde. Auch wir kennen Hanna und ihre Familie aus dieser Zeit.

Mit zu Besuch im Klassenraum sind auch Martin Spranck, Geschäftsführer der Deutschen Kinderkrebsstiftung, und Anja von Kampen, Erfinderin von Comicfigur „Knietzsche“. Beide stellen das neue Mini-Buch „Knietzsche und der Kinderkrebs“ vor und erzählen, warum das Buch entstanden ist. Dazu erzählen Hannas Mitschüler und auch Hanna selbst, wie sie die Krebserkrankung erlebt haben. Derzeit befindet sie sich mit ihrer Familie in Reha in der SyltKlinik der Deutschen Kinderkrebsstiftung.

💛 Den bewegenden Bericht kann man in der WDR Mediathek anschauen: WDR Lokal – vom 14.2.2025

Das Buch „Knietzsche und der Kindekrebs“ ist bei der Deutschen Kinderkrebsstiftung erhältlich: Knietzsche und der Kinderkrebs

Breaking Bad News: Kommunikationshilfe für die Kinderonkologie

Ein neuer Leitfaden soll erfahrene Mitarbeitende in der Kinderonkologie, aber auch Berufseinsteiger für die Herausforderungen bei der Überbringung schwerwiegender Nachrichten sensibilisieren. Damit kann ein Erstdiagnosegespräch, ein Gespräch über ein schlechtes Therapieansprechen oder Therapieversagen gemeint sein.

Der Inhalte des Kompasses wurden zunächst in einem partizipativen Prozess gemeinsam mit 19 unterschiedlichen Organisationen aus Deutschland entwickelt. Neben den verschiedenen Berufsgruppen der Kinderonkologie der Uniklinik Köln und dem psychosozialen Team aus dem Elternhaus waren auch Vertretenden der Eltern und Kinder nach Krebserkrankung involviert.

Mitarbeitende der Kinderonkologie und Interessierte können sich die Varianten des Leitfadens – den ausführlichen Kompass sowie die Kurzfassung in Kitteltaschenformat – auf der Webseite der Deutschen Kinderkrebsstiftung herunterladen. Hier geht es zum Download:

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Breking Bad News – Orientierungskompass
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Gesprächsleitfaden (Kitteltaschenformat)
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WARUM WURDE DIESER LEITFADEN ENTWICKELT?

Die Nachricht, dass ihr Kind an Krebs erkrankt ist, erleben viele Familien als in hohem Maße traumatisch. Wenn Kinder und Jugendliche von lebensbedrohlichen Erkrankungen betroffen sind, steht die gesamte Familie vor zahlreichen Herausforderungen. Die Eltern und Kinder benötigen für ihre Entscheidung und die Einwilligung in die Behandlung eine individuelle und umfassende Aufklärung, die sicherstellen muss, dass die Familien alle wichtigen Informationen bekommen – und diese auch kognitiv und emotional verarbeiten können. Denn das Verstehen der Diagnose und der Behandlung ist die Basis für die Krankheitsverarbeitung der Familien und wirkt sich positiv auf den Therapieverlauf aus.

Auch Mitarbeitende in der Kinderonkologie empfinden das Überbringen schwerwiegender Nachrichten als sehr herausfordernd

Ärzte, Pflegende und Psychosozialdienste in der Kinderonkologie benötigen patienten- und familienzentrierte Kommunikationsfähigkeiten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der erkrankten Kinder und der Familien gerecht werden zu können. Diese Kompetenzen werden in der Ausbildung oder im Studium nur unzureichend vermittelt oder gefördert.

Hinzu kommt, dass systematisch entwickelte und in der Praxis erprobte Orientierungshilfen (z.B. Leitfäden oder Checklisten) in der Kinderonkologie bislang fehlen.

Hier setzt das von der Deutschen Kinderkrebsstiftung geförderte Forschungsprojekt „OKRA“ ein:

An dem deutschlandweiten Projekt haben medizinisch Versorgende aus kinderonkologischen Teams aus fünf Kliniken, aber auch psychosozial Unterstützende und Betroffenenvertretende sowie Wissenschaftler:innen mitgearbeitet.

In der ersten Phase wurde im Rahmen eines Partizipativen Gruppen Delphi in explorativen Interviews, Fokusgruppendiskussionen und Befragungen die Inhalte des Leitfadens (Thesen) erarbeitet. In der zweiten Phase wurde ein „Pilotleitfaden“ entwickelt, der in den Kinderonkologischen Abteilungen erprobt, optimiert und systematisch ausgereift wurde.

Unterstützung für Survivor wächst

Über die letzten Jahrzehnte haben sich die Heilungschancen für Kinder und Jugendliche, die an Krebs erkranken enorm verbessert. Diese – glücklicher Weise – immer größer werdende Gruppe hat eine eigene Bezeichnung: Survivor. Trotz aller Erleichterung, den Krebs besiegt zu haben, zeigt sich für die meisten doch schnell: Das Leben lässt sich nicht einfach dort anknüpfen, wo es aufgehört hat. Denn oft resultieren aus der Erkrankung und Therapie gesundheitliche, berufliche und/oder familäre Herausforderungen – und das ein Leben lang.

Survivor im Förderverein

Zwar liegt das Angebot des Fördervereins schwerpunktmäßig auf der Begleitung und Betreuung betroffener Familien während der Akuttherapie und Nachsorge, das psychosoziale Team versteht sich jedoch auch als Ansprechpartner für junge Survivor bis ins Erwachsenenleben. Dazu gehört auch die Förderungen des Austausches zwischen betroffenen Jugendlichen, z.B. mit regelmäßigen Treffen im Elternhaus. Ziel ist die Bildung eines starken Netzwerkes, in dem Betroffene auch im Erwachsenenleben Unterstützung und Halt finden. Im Elternhaus finden Survivor jederzeit ein offenes Ohr für ihre Anliegen sowie Informationen zur Langzeit-Nachsorge oder finanziellen Unterstützungsansprüchen – und auch an welche Organisationen man sich mit speziellen Anfragen wenden kann.

Mit Jessica Hirsch ist zudem ein Survivor im Vorstand des Fördervereins aktiv. Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung im Juli wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Für die Vereinsarbeit bringt sie – neben der Perspektive eines ehemalig an Krebs erkrankten Kindes – auch ihre Erfahrung als Survivor mit ein.

Von Survivor – Engagement erwünscht!

Aber nicht nur im Förderverein rücken die Bedürfnisse der Survivor in den Fokus. Viele Survivor selbst suchen nach Möglichkeiten aktiv zu werden und ihre – bisher unterrepräsentierte Gruppe – zu stärken. Ganz neu im Aufbau ist die Initiative der Deutschen Kinderkrebsstiftung Survivor Deutschland. Sie möchte ein gemeinsames Bewusstsein schaffen und politische Veränderungen anstoßen, die die Lebensqualität der Survivor nachhaltig verbessern. Gesucht werden hier auch Betroffene, die Lust haben sich in die Vereinsarbeit einzubringen

15. Februar ist Internationaler Kinderkrebstag

Gemeinsam mit der Deutschen Kinderkrebsstiftung tragen wir heute die „goldene Schleife“ – das weltweite Zeichen der Solidarität mit betroffenen Kindern und deren Familien.

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 2.200 Kinder und Jugendliche neu an Krebs. Doch noch immer ist in der Öffentlichkeit wenig über das schwere Schicksal der krebserkrankten Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien bekannt. Die Diagnose ist ein Schock für die Betroffenen. Mit ihr ändert sich auf einen Schlag das gesamte Leben.

Mit der „goldenen Schleife“ möchten wir ausdrücken: Ihr seid nicht allein!

Int. Kinderkrebstag

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