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„Bleib gesund und tue Gutes“ – Aktion der AVG Service

Seit 2020 führt die AVG Service, die für die Instandhaltung in der AVG Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft Köln mbH zuständig ist, eine Spendenaktion der besonderen Art durch. Das Motto: „Bleib gesund und tue Gutes!“

Dazu wurden die 66 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in fünf Betriebsgruppen eingeteilt: technische Gebäudeausstattung, Elektrowerkstatt, mechanische Werkstatt I und II sowie Containerwerkstatt. Die Herausforderung: Schaffen es die Mitglieder einer Gruppe zusammen ein ganzes Jahr unfallfrei zu bleiben, lobt die Geschäftsführung eine Spende von 1.500 € pro Gruppe aus. Die jeweilige Gruppe darf den Empfänger dabei selbst bestimmen.

Ein Gewinn für beide Seiten

„Es ist eine Win-Win-Situation“, beschreibt Werner Schumacher die Gesundheitsaktion mit Sternchen. „Die eigenen Beschäftigten haben einen Anreiz, besonders sorgfältig und aufmerksam zu arbeiten. Und sie entscheiden, wer mit der Spende bedacht werden soll. Auf der anderen Seite bekommen soziale oder karitative Einrichtungen die Unfallfreiheit der Betriebsbereiche im positiven Sinne zu spüren.“

Im Jahr 2021 blieben beeindruckender Weise drei von fünf Gruppen unfallfrei: Dazu gehörten die Containerwerkstatt, die technische Gebäudeausstattung (TGA) und die Elektrowerkstatt. Davon waren die Containerwerkstatt und TGA bereits im zweiten Jahr hintereinander ohne Betriebsunfall geblieben.

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Viele strahlende Gesichter bei der Spendenübergabe: Die Vertreter der sozialen Einrichtungen wünschten dem Team der AVG Service viele weitere unfallfreie Jahre!

Von diesem tollen Ergebnis profitierten neben den gesund gebliebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AVG Service deshalb gleich drei karikative Einrichtungen in Köln! Neben unserem Förderverein wurden der Verein „Kindernöte e.V.“ aus Köln-Chorweiler und die „Aktion Lichtblicke e.V.“ zu einer feierlichen Scheckübergabe am 20. Juni 2022 vor Ort eingeladen.

Monika Burger-Schmidt, Geschäftsführerin des Fördervereins, freute sich sehr über die großzügige Spende. Überreicht wurde sie symbolisch von Willi Kremers, der die Gruppe Elektrowerkstatt vertrat. Wir sagen vielen Dank und weiterhin gute Gesundheit!

Förderverein installiert neue Geschäftsführerposition

Zur dringend notwendigen Unterstützung des Vorstands in allen operativen Bereichen wurde eine neue Geschäftsführerposition eingeführt. Zum 1. Mai 2022 hat unsere bisherige Stellv. Vorsitzende, Monika Burger-Schmidt, diese Position offiziell angetreten.

Durch ihre 17 Jahre Vorstandsarbeit, 12 davon als stellvertretende Vorsitzende des Vereins, erwarb sie bereits umfassende Kenntnisse. Den Übergang zur Geschäftsführerin erleichterte ihr mit großem Engagement die langjährige Vorsitzende Marlene Merhar: „Ich freue mich darauf, die gute Zusammenarbeit fortzusetzen und gemeinsam den Verein voranzubringen.“

Gemäß Vereinssatzung ist das ehrenamtliche Engagement im Vorstand nicht zeitgleich mit der Erwerbstätigkeit der Geschäftsführung möglich. Deshalb stand Frau Burger-Schmidt bei der diesjährigen Mitgliederversammlung im Mai 2022 nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung.

Andreas Otto übernimmt nun den stellvertretenden Vorsitz. Seit 2021 bringt er sich bereits als berufenes Mitglied in die Vorstandsarbeit ein.

Verabschiedet wurde nach 12 Jahren Tina Geldmacher als Vorstandsmitglied, die dem Verein aber weiterhin eng verbunden bleiben wird. An ihre Stelle tritt Barbara Boßhammer, die seit 5 Jahren als berufenes Mitglied im Vorstand arbeitet.

Der Vorstand und die neue Geschäftsleitung freut sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit und sieht sich nun gut aufgestellt für alle aktuellen und zukünftigen Herausforderungen!

Der aktuelle Vorstand besteht aus folgenden Mitgliedern:

Von der Mitgliederversammlung gewählt:

  • Marlene Merhar als Vorsitzende
  • Andreas Otto als Stellv. Vorsitzender
  • Barbara Boßhammer
  • Robert Greven

Vom Vorstand berufene Mitglieder

  • Matthias Roth
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Christian Marsch, Marcus Nitsche, Matthias Jonsson, Marlene Merhar und Christian Hergesell (v.l.n.r.)
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Taktisches Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ spendet für krebskranke Kinder

Wie kann man eine gute Sache unterstützen, wenn aufgrund von Corona Beschränkungen viele Benefizveranstaltungen ausfallen?

Hauptfeldwebel Frank Batta setzte eine Idee in die Tat um: An seinem Arbeitsplatz im Taktischen Luftwaffen-Geschwader 31 „Boelcke“ in Nörvenich stellte er zwei Spendendosen an zentralen Stellen auf.  Obwohl zu der Zeit aus Pandemieschutzgründen vergleichsweise weniger Kameraden an gemeinsamen Orten zusammenkamen, sammelte das Geschwader die tolle Summe von 366,83 Euro für unsere krebskranken Kinder und deren Familien. Mitte Dezember besuchte der Hauptfeldwebel unser Elternhaus.

„Wir sind froh, dass wir mit unserer Spende zumindest ein wenig helfen können“, fasst Frank Batta in dem Artikel der Geschwaderzeitschrift Boelcke Echo zusammen:

Artikel in Geschwaderzeitschrift „Boelcke Echo“ 

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Hauptfeldwebel Batta übergibt unserem stellvertretendem Elternhausleiter Dirk Zurmühlen die Spendendosen

 

Wir sagen allen Beteiligten ein herzliches DANKE!

Reiterhof Hirschberg – wir kommen!

Endlich! Nach zwei Jahren Pause konnte die beliebte Nachsorgefreizeit auf dem Reiterhof Hirschberg in diesem Jahr wieder stattfinden.

Insgesamt meldeten sich 15 Kinder aus den Unikliniken Köln und Bonn für die Teilnahme an. Gemeinsam fuhren sie mit ihren Betreuern eine ganze Woche im Mai nach Nordhessen, um auf dem Pferdehof ein kleines Abenteuer zu erleben.

Für Heimweh keine Zeit

Für einige Kinder war diese Fahrt eine echte Premiere, denn manche von ihnen waren noch nie so lange ohne ihre Eltern unterwegs. Bevor der Reitunterricht starten konnte, wurden die Pferde gestriegelt und die Hufe ausgekratzt. Bei der Pflege der Pferde verloren die Kinder schnell ihre Scheu und bauten eine vertrauensvolle Beziehung zu ihnen auf.

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Die Kinder lernten die Pferde zu führen und auf ihnen zu reiten. Beim Voltigieren auf dem Reiterplatz wurden sogar einige sehr akrobatische Elemente auf dem Rücken der Pferde ausprobiert. Auch die Ausritte rund um den Hirschberg genossen alle sehr. Die Tage wurden mit tollen Aktionsspielen, Stockbrot am Lagerfeuer oder tanzend in der Hirschberg-Disco beendet.

Die Kinder brauchen Spaß und Erholung

Vor allem die Betreuer, die schon viele Jahre die Reiterfreizeit begleiten, freuten sich nach zwei Jahren über die „Rückkehr“ zum Hirschberg. Für sie war es schön zu sehen, dass die Kinder nach der anstrengenden Therapiezeit unter Corona-Bedingungen eine unbeschwerte Woche genießen und einfach wieder Kind sein dürfen.

Es war eine spannende Woche mit vielen Eindrücken, Erlebnissen, neuen Freundschaften, Spaß und Bewegung, die alle Beteiligten in guter Erinnerung behalten werden!

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Nachsorgefreizeit auf dem Pferdehof Hirschberg

Die Freizeit, die sich an krebskranke Kinder und deren Geschwister zwischen 8 und 12 Jahren richtet, ist ein gemeinsames Projekt mit dem Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche Bonn e.V.  Im Jahr 1993 fand die erste Fahrt statt und wird seitdem – mit Ausnahme von 2020 und 2021 – jährlich angeboten. Das Angebot wird seit der ersten Fahrt von dem Unternehmen Grünenthal GmbH finanziert.

Kommunionskinder engagieren sich für krebskranke Kinder

Einen besonderen „Termin“ hatte Maria Müller, betroffene Mutter und langjährige Wegbegleiterin des Fördervereins, am 30. April 2022. Denn an diesem Tag fand in ihrem Heimatort Linde die Kommunionsfeier von Lotti, Nele, Lukas, Leonie und Luise in der Pfarrgemeinde St. Joseph statt.

Windlichter in der Adventszeit

Maria Müller und ihr Engagement sind im Ort gut bekannt. Deshalb hatten sich die Kinder in Vorbereitung auf ihre Kommunion etwas Besonderes zur Unterstützung des Fördervereins ausgedacht. Für ihre Idee legten sie sich dann mächtig ins Zeug: In der Vorweihnachtszeit bastelten sie liebevoll viele Windlichter, die sie an die Senioren in Linde verteilten. Hierfür bekamen sie dann als Dankeschön großzügige Spenden.

Nach den kirchlichen Feierlichkeiten überreichten die Kommunionskinder dann voller Stolz den tollen Betrag von 135 Euro.

Wir freuen uns riesig über das Engagement der Kinder und sagen von Herzen Danke!

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Endlich wieder Gedenkfeier für verstorbene Kinder

Unser Förderverein richtet jedes Jahr am weltweiten Gedenktag für verstorbene Kinder, am zweiten Sonntag im Dezember, eine Gedenkfeier aus. Für viele Familien ist dies ein fester Ankerpunkt im Jahresverlauf. Gemeinsam gedenken wir in der Paul-Gerhardt-Kirche der so schmerzlich vermissten Kinder und Jugendlichen.

Pandemiebedingt mussten wir die Gedenkfeier im Dezember zwei Mal ausfallen lassen. Umso mehr freuten wir uns, dass wir als Alternative das Zusammenkommen nun Mitte Mai organisieren konnten.

Die Gedenkfeier in der Kirche fand im Zeichen des Regenbogens statt:

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Beim anschließenden Beisammensein gab es Raum für Erinnerungen in all ihren Facetten. Im Austausch mit ehemaligen Weggefährten oder mit bisher Unbekannten entstand das eine oder andere intensive Gespräch. Denn hier trafen neu trauernde Familien auf Eltern, die ihre Kinder bereits vor drei Jahrzehnten verabschieden mussten. Manche genossen aber auch ohne viele Worte die Gemeinschaft, in der man sich nicht erklären muss.

„Mir haben die vertrauten Rituale in der Kirche sehr gefehlt. Endlich konnte das Elternhaus wieder eine Gedenkfeier organisieren!“

„Ich bin heute das erste Mal dabei und habe lange überlegt, ob diese Form für mich das Richtige ist. Jetzt bin ich richtig froh hier zu sein.“

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Die ungewohnt sommerlichen Temperaturen vereinfachten den Infektionsschutz: Das Elternhausteam baute den verbliebenen Vorplatz des Elternhauses liebevoll zum einladenden Ort der Zusammenkunft um – da bekam der sonst eher abweisend wirkende Bauzaun durch die blumige Dekoration einen eigenen Charme…

Die Geschwisterkinder haben gemeinsam gespielt und getobt – und eine Extraportion Eis genossen!

„Ich möchte am liebsten nie mehr von hier [dem Elternhaus] weg“ (kleiner Bruder, der die Erkrankung der Schwester nicht erlebte)

Einen großen Dank an das Organisationsteam, das diesen Sonntag ermöglichte!

 

 

 

 

 

 

 

 

Wo man überall Fledermäuse entdecken kann …

Was für ein toller Fund: Beim Wandern am 30. April 2022 für verwaiste Familien entdeckten unsere Teilnehmer im Bergischen Land einige Fledermäuse an der Wand eines verwunschenen alten Hauses!
Die Fledermaus begleitet unseren Förderverein schon seit vielen Jahren. Mit ihrer Botschaft „Nur Fledermäuse lassen sich hängen!“ hat sie schon vielen kleinen und großen Patienten, Familien und Besuchern Mut und Kraft geschenkt.

Schön, dass sie auch an unerwarteten Orten flattert!

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„Auch eine blöde Krebsdiagnose kann etwas Schönes hervorbringen…“

Melek und Ahmet heirateten in 2019, im Oktober 2021 folgte ihr erstes Kind. Aber das Paar schaut nicht nur gemeinsam in die Zukunft, sie haben auch ähnliche Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht. Denn beide waren Teenager, als ihre Geschwister an Krebs erkrankten.

Bei der Segelfreizeit für ehemalige Patienten und Geschwister des Fördervereins lernten sie sich 2013 kennen. Im Jahr drauf wurden sie ein Paar und sind seitdem glücklich zusammen.

In einem Interview erzählt Melek ihre Geschichte.

Welche Veränderungen gab es in deiner Familie aufgrund der Erkrankung?

Die Prognose war anfangs sehr schlecht. Meine Schwester war bei Therapiebeginn erst 21 Monate alt, sodass meine Mutter dauerhaft im Krankenhaus war. Meine älteste Schwester übernahm das Regime. In der Pubertät fand ich es natürlich nicht so gut, auf sie hören zu müssen. Wir hatten das Glück, dass unser Vater über 2 Jahre lang von zu Hause aus arbeiten konnte und für uns weitere 5 Geschwister da war.

Wie bist Du mit der Erkrankung deiner kleinen Schwester umgegangen?

Für mich war die Erkrankung ein absolutes Tabuthema. Ich sprach mit niemandem darüber.

Die Schulpsychologin war aufgrund schulischer Schwierigkeiten über die besondere Familiensituation informiert. Gesprächsangebote von ihr oder von Lehrern interessierten mich aber nicht. Ich habe auch in der Zeit häufig die Schule geschwänzt.

Ich bin regelmäßig zum Krankenhaus gefahren, um meine Mutter zu sehen. Wir trafen uns vor dem Gebäude, aber ich ging nicht zur Station hinauf. Für mich war das ein Schutzmechanismus, nicht zu intensiv in Kontakt mit meiner erkrankten Schwester zu treten.

Im Nachhinein bewerte ich mein Verhalten zu dieser Zeit als sehr egoistisch. Denn alle zusätzlichen Pflichten, die ich innerhalb der Familie übernehmen sollte, habe ich als Teenager erst mal abgewehrt (*schmunzelt). In mir spürte ich: „Ich möchte nicht helfen, wenn sowieso niemand für mich da ist.“

Wie reagierten deine Eltern auf dein Verhalten?

Meine Mutter suchte das Gespräch mit der Schulpsychologin, um die Erklärung zu liefern, warum mein Verhalten und meine Leistung voraussichtlich in den nächsten Monaten beeinträchtigt wären. Sie zeigte sehr viel Verständnis für meine Abkapselung und gab mir den notwendigen Freiraum.

Segelpaar Jugendfoto 1Wie sah die familiäre Situation bei deinem Mann Ahmet aus?

Er hatte komplett andere Voraussetzungen. Sie sind zwei Geschwister und seine Schwester erkrankte an einem Ewing Sarkom (Knochenkrebs). Immer wieder mussten beide Eltern mit ihr nach Münster zu einem Spezialisten. Auch wenn Ahmet von der erweiterten Familie im gleichen Haus betreut wurde, fühlte er sich oft allein gelassen. Er reagierte ebenfalls mit einer starken Ablehnung des Schulalltags, sodass er aufgrund seiner Fehltage sogar eine Klasse wiederholen musste.

Das Elternhaus bietet ja jedes Jahr eine Nachsorgefreizeit für Jugendliche an, an der du auch teilgenommen hast. Kannst du ein bisschen von deinen Erfahrungen während der Segelfreizeit erzählen?

Von der ersten Minute an fühlte es sich familiär und super angenehm an. Hier trifft man auf Gleichgesinnte. Das ähnliche Erleben schwebt als großer Berührungspunkt im Hintergrund mit. Deshalb sind auch Altersunterschiede innerhalb der Gruppe überhaupt kein Thema. Man spürt sofort eine Bindung; so ergibt sich auch kein Streit untereinander.

Die Krebserkrankung ist auf dem Segelschiff kein Tabuthema – aber eigentlich wird gar nicht so viel über die Erkrankung oder die familiäre Situation geredet. Viele der Gefühle werden einfach ohne Worte verstanden. Erst am zweiten oder dritten Tag haben wir uns zum Beispiel darüber unterhalten, wer überhaupt Patient war und wer als Geschwister mitfährt… denn nicht immer ist die überstandene Erkrankung von außen zu erkennen.

Ganz besonders bleibt mir eine Anekdote von einem Mitsegler, einem ehemaligen Hirntumor-Patienten, in Erinnerung: Mit viel Humor sprach er uns einmal auf dem Schiff an: „Es tut mir ja leid, aber ich muss gerade mal meine ‚Krebskarte‘ ausspielen. Diese Arbeit kann ich tatsächlich nicht machen.“ … und mit ganzem Herzen haben wir seinen Arbeitspart übernommen!

24 2021 FM Segelpaar Bild 3Auf dem Segelschiff hast du also deinen Mann Ahmet kennengelernt …

Er war 15 und ich bereits 16 Jahre alt. Wir haben uns intensiv ausgetauscht und bereits während der Freizeit schmunzelte man, dass Ahmet „mich mit großen Augen ansah“. Das stand für mich natürlich außer Frage – er war schließlich jünger als ich (*lacht).

Wir hielten Kontakt und ich wurde im Laufe der Zeit für Ahmet eine wichtige Bezugsperson. Wir konnten uns gegenseitig auffangen.

Welche Bedeutung hat die Segelfreizeit für dich?

Die Segelfreizeit war mein allererster Kontakt mit dem Elternhaus und anderen betroffenen Jugendlichen. Ab dem Zeitpunkt hat sich für mich vieles geändert. Ich konnte mich über die Krebserkrankung meiner Schwester frei unterhalten und fühlte mich nicht mehr allein.

So ungewöhnlich es sich für einen jungen Menschen anhört – ich habe gelernt, auch den Tod zu akzeptieren. Und lernte einen natürlichen Umgang mit dem Schicksal.

Wie geht es deiner Familie heute?

Meine kleine Schwester ist nun eine quirlige 12-jährige mit wahnsinnig viel Charme. Die Zeit ihrer Behandlung hat uns alle nachhaltig berührt. Einer meiner Schwestern ist Ärztin geworden, ich arbeite im sozialen Bereich – vor meinem Studium absolvierte ich ein 6-wöchiges Praktikum im Elternhaus!

Nach Therapieende begleitete ich meine Eltern regelmäßig zu den Elterntreffs im Elternhaus, bei denen sich betroffene Eltern in geselliger Runde austauschen. Der Austausch mit anderen Familien tut einfach gut.

Und was bedeutet es für eure Partnerschaft, dass ihr euch in einer so schwierigen Lebenssituation kennengelernt habt?

Wir fühlen uns miteinander einfach sehr positiv.

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