Dank Avatar im Schulunterricht mit dabei

Der Förderverein gehörte zu den ersten Organisationen in Deutschland, die sich für den Einsatz von Avataren in der Schule stark machten. Bereits Ende 2019 wurde der erste Avatar der Marke No Isolation angeschafft. Inzwischen haben wir 14 Avatare, die an Kinder bzw. jugendliche Patienten verleihen werden.

Avatar: Was ist das?

Der Telepräsenz-Avatar ist eine persönliche Kommunikationshilfe, der es krebskranken Kindern erlaubt, wieder am Schulalltag teilzunehmen.

Das abwesende Kind kann im Krankenhaus oder von zuhause die Lehrer und Mitschüler sehen, hören und mit ihnen sprechen. Es kann aktiv am Unterricht oder an Gruppenarbeiten teilnehmen und sogar die Pausen mit seinen Freunden verbringen.

Wie funktioniert der Avatar?

Der Avatar steht im Klassenraum auf dem Platz des abwesenden Schülers. Durch eine gesicherte, verschlüsselte Videoverbindung ist das Kind in der Lage, dem Unterricht zu folgen und sich einzubringen. Durch leicht erkennbare LEDs auf seinem Kopf können Lehrer und Mitschüler erkennen, ob das Kind online ist, eine Frage beantworten oder stellen möchte oder gerade nur zuschauen will.

Warum ist der Avatar für krebskranke Kinder und Jugendliche wichtig?

Krebskranke Kinder und Jugendliche dürfen aufgrund der Chemotherapie-bedingten Immunsuppression während der Intensivtherapie für mindestens sechs Monate die Schule nicht besuchen. Dadurch verpassen sie zum einen viel Schulstoff, zum anderen verlieren sie den Kontakt zu ihrer Klassengemeinschaft. Die Patienten werden zwar im Krankenhaus durch Krankenhauslehrer und in den Therapiepausen zuhause durch Lehrer der Stammschule unterrichtet, aber dies eben nur in den Hauptfächern und ohne Kontakt zu ihren Mitschülern.

Warum initiieren und finanzieren wir als Förderverein das Projekt „Avatar“?

Unser Angebot, den kranken Kindern den Avatar zur Verfügung zu stellen, erfolgt im besten Fall wenige Tage nach der Diagnosestellung, wenn die Eltern den Schock etwas überwunden haben und wieder Kraft für die anstehende langandauernde Therapie gefasst haben. Hier kann das Angebot dem kranken Kind und seinen Eltern eine mutmachende Perspektive bieten, indem wir schon relativ kurz nach Therapiebeginn darüber sprechen, wie der Avatar dem Kind helfen kann, Kontakt zu seinen Mitschülern und Lehrern zu halten und am Therapieende möglichst wieder in seine gewohnte Klasse einzusteigen.

Wie wird die Schulklasse auf den Einsatz des Avatars vorbereitet?

Ein pädagogischer Mitarbeiter des Elternhauses besucht – in Abstimmung mit der Familie des krebskranken Kindes oder Jugendlichen – im Vorfeld die Schulklasse des Patienten. Dort stellt er Schülern und Lehrern den Avatar und seine Nutzung vor. Zudem klärt er über die Entstehung und Behandlung von Krebs auf, um Vorurteile und Ängste bei den Mitschülern abzubauen. Sie erhalten hier die Möglichkeit, alle ihre Fragen offen zu stellen.

Ein neues Projekt ist entstanden: Schulaufklärungsbesuch

Aufgrund der hohen Nachfrage hat der Förderverein sein Angebot für den allgemeinen Schulunterricht erweitert. Dafür hat er ein Konzept für Klassen sowohl für die der Primär- als auch der Sekundarstufe entwickelt.