Endlich wieder im Elternhaus: Mitgliederversammlung 2023

Nach langem Ausnahmezustand während der Corona-Pandemie kehrt Schritt für Schritt Normalität in das Elternhaus ein. Im Jahr 2020 mussten wir ganz auf eine Mitgliederversammlung verzichten, in den beiden nachfolgenden Jahren fand sie in den Räumlichkeiten der benachbarten Uniklinik statt.

Nun endlich konnten wir unsere Mitglieder am 1. Juni 2023 wieder in der 4. Etage des Elternhauses begrüßen. Noch ein bisschen ungewohnt fühlte es sich an, wenn es sich in einem Innenraum so „knubbelt“ – denn die Versammlung war erfreulich gut besucht!

Einblicke in das Geschäftsjahr 2022

Traditionell eröffnete die Vorstandsvorsitzende Marlene Merhar und sprach zu Zahlen, Fakten und Entwicklungen des Fördervereins.

Jede Spende zählt!

Im Jahr 2022 gab es Pandemie-bedingt noch erhebliche Einschränkungen, die sich negativ auf die Anzahl der Veranstaltungen und Spendenaktionen auswirkten. Trotzdem konnten wir unglaubliche 10.040 Einzelspenden verzeichnen! Für uns ist jede (noch so kleine) Spende wichtig. Einen ausdrücklichen Dank geht an unsere langjährigen Unterstützer „DAT KÖLSCHE HÄTZ“, „Künstler helfen Kinder“ und „KC Rheinland mit Hätz“.

Die Spenden ermöglichen uns, mit Angeboten für die betroffenen Familien da zu sein. Das Elternhaus und die Villa Fledermaus als „Zuhause auf Zeit“, die Begleitung durch das Psychosoziale Team im Elternhaus, die Familienunterstützung über Arbeitsstellen auf der Kinderkrebsstation und die Forschungsförderung im Bereich Kinderkrebs – das alles geht nur mit der Hilfe unserer Spender*innen.

Wichtige Investitionen

Gegenstand einer regen Diskussion wurden die sieben Arbeitsplätze auf Station (sog. Drittmittelstellen), die zum Teil seit zwei bzw. drei Jahrzehnten durch den Förderverein finanziert werden. Die Gesamtsumme beläuft sich inzwischen auf 330.000 Euro jährlich. Selbst wenn dies ausschließlich unter dem Aspekt der Unterfinanzierung von Krankenhäusern durch die Krankenkassen notwendig wird, steht der Vorstand weiterhin hinter der Finanzierung der Drittmittelstellen. Als ehemals Betroffene wissen sie, dass diese Arbeitsstellen eine erhebliche Erleichterung und Verbesserung für die Patientenkinder und deren Familien darstellen.

Andreas Otto, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, stellte im Finanzbericht weitere Details zu Einnahmen und Ausgaben vor. Der Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Köln steht auf einer sehr soliden finanziellen Basis, die wichtig ist für weitere Schritte in der Zukunft.

Einen Ausblick auf mögliche zukünftige Projekte, die vor allem im Zusammenhang mit der neugeplanten Kinderklinik der Uniklinik Köln stehen, hatte Marlene Merhar bereits vorher skizziert.

Es wird wieder Gemeinschaft erlebt

Das Leben im Elternhaus ist gekennzeichnet von der großen Baustelle nebenan. Bäume wurden gerodet und die freien Flächen werden neu bebaut, d.h. dass das bisher freizügige Gelände rund um das Elternhaus nun recht eingeengt wird. Trotzdem wurde mit viel Fantasie (und natürlich Abstand) wieder vieles an Aktivitäten für die Patientenkinder, ihre Geschwister und ihre Eltern möglich gemacht. Dirk Zurmühlen, stellv. Elternhausleiter, ließ die Versammlung mit vielen Fotos aus 2022 daran teilhaben.

Besonders eindrücklich war die Präsentation der Segelfreizeit für krebskranke Jugendliche und ihre Geschwister. Eingeladen waren dazu zwei ehemals erkrankte Jugendliche, die Ostern 2022 mitgesegelt waren. Ganz still wurde es im Raum, als sie die Fotos kommentierten und dabei vermittelten, was dieses Gemeinschaftserlebnis für sie bedeutet hat. Ein wunderbares Zeichen dafür ist, dass sich die „Crew“ im Nachhinein beim Jugendtreff regelmäßig trifft. Dabei stellten beide klar: „Wir sind keine Selbsthilfegruppe, bei der man traurig über sein Schicksal sinniert. Wir sind normale junge Erwachsene, die einen ähnlichen Mist erlebt haben. Das erzeugt ein Grundverständnis füreinander – und wir treffen uns, um miteinander Spaß zu haben und Zeit zu verbringen.“

Jedes Jahr wieder: Wahlen

Die Vorsitzende Marlene Merhar und Robert Greven wurden einstimmig für weitere 2 Jahre als Vorstandsmitglieder bestätigt. Im letzten Jahr wurden bereits Andreas Otto als stellvertretender Vorsitzender und Barbara Boßhammer bestätigt. Zusätzlich ergänzen Matthias Roth und Jessica Hirsch als berufene Vorstandsmitglieder den Vorstand. Jessica Hirsch war im Kindesalter selbst an Krebs erkrankt. Als Survivorin bringt sie einen besonderen Blickwinkel ins Team.

Nach 10 Jahren Treue müssen wir uns leider von Kassenprüfer Markus Schiffer verabschieden. Wir sagen Danke für sein Engagement. Das Amt des neuen zweiten Kassenprüfers übernimmt – neben Maria Müller – nun Jens Barthel, der den Förderverein aufgrund seines langjährigen Einsatzes bei DAT KÖLSCHE HÄTZ gut kennt.

Ein entspannter Ausklang

Nach dem offiziellen Teil wurde zu einem gemütlichen Beisammensein eingeladen. Wer wollte durfte auch an einer Führung durch das Elternhaus teilnehmen. Danach traf man sich auf der Terrasse, wo – neben nette Gesprächspartner – auch ein Imbiss und einige Getränke warteten.